ROLLIBOARD.de

Wir brechen Barrieren
0172 / 581 23 09

Tagebuch des Polohunters

Donnerstag, 1. Dezember 2016:

Liebes Tagebuch, unfassbares Training heute in Ickern. Nie zuvor habe ich so geil gespielt, wie heute. Ich habe es immer gewusst, dass ich das Zeug habe, die Murmeln zu beherrschen. Der Trainer attestiert mir eine starke Leistung, mein Gegenspieler Louis war das eine oder andere Mal sprachlos, was wirklich selten vorkommt.

Donnerstag, 8. Dezember 2016:

Leute, ich geb`s auf. Ich kann es einfach nicht. Ich glaub, ich geh‘ doch lieber tanzen. Keine zwei Bälle habe ich heute in Serie über die Netzkante gedroschen. Das war unterstes Niveau. Oder lag es doch nur am Reserveschläger?

Donnerstag, 15. Dezember 2016:

Leute, ich sag euch: Weltklasse, absolute Weltklasse! Winkelschläge, Stopbälle, Lobs, da hätte sich selbst World`s Number One Shingo Kunieda dran hängen können. Dazu war ich schnell wie nie. Der Teppich hier in Ickern ist wie für uns Rollifahrer gewebt. Wahnsinn. Man rollt von alleine. Nach dieser Wahnsinns-Trainingseinheit beschäftige ich mich ernsthaft mit dem Gedanken, in diesem Jahr das eine oder andere internationale Turnier zu spielen. Ich habe immer gewusst, dass ich das kann. Stolz.

Donnerstag, 22. Dezember 2016:

Ich glaub, ich bin doch eher der Freiluftspieler. Auf diesem weichen Teppich hier in Ickern kommt man einfach nicht voran. Ganz schwer zu fahren. Der Trainer meinte, ich hätte heute einfach zu viele Bälle zu spät erreicht. Das MUSS am Teppich liegen. Anders kann ich mir das nicht erklären. Habe gerade mit Heiko, dem Boss hier beim TuS, gesprochen und mich nach den Kosten für einen Hardcourt erkundigt. Heiko meinte, er würde den Teppich auf Platz sieben für mich bis zur nächsten Woche mit dem Profi-Waschsauger »Carpet 3000« und 7 Bar Druck reinigen, um ihn schneller zu machen. Mit dem Gefühl, ernst genommen zu werden, fahre ich beruhigt nach Hause.

Donnerstag, 29. Dezember 2016:

Auf Platz sieben bot sich mir dasselbe Bild wie immer. Von einer Kernreinigung war zunächst einmal nichts zu sehen. Aber ich vertraute Heiko und siehe da: mit gefühlt doppeltem Tempo war ich immer früh am Ball, was nicht nur meinen Trainer sondern auch vier nette Mädels, die dem Training beiwohnten, begeisterte. Später am Tag sagte Heiko mir dann, dass er den »Carpet 3000« leider noch nicht geliefert bekommen habe. Sei‘s drum: vielleicht lag es auch nur an den vier Hühnern, die mich motivierten. Nachher lade ich mir den ITF-Turnierkalender mal auf meinen Rechner. Wird Zeit.

Donnerstag, 5. Januar 2017:

Man reiche mir einen Rock! In der heutigen Form hätte ich nicht mal gegen den Bayern-Michel eine reelle Chance. Gegen Trainingskumpel Louis setzt es eine 5:21, 4:21, 8:21-Klatsche. Tennis ist einfach nichts für mich. Das wurde mir heute einmal mehr klar. Ich glaub, ich brauche eine neue Bespannung. Rien ne va plus.

Donnerstag, 12. Januar 2017:

Three of a kind! Bananarama! Ding Dong! Der absolute Hammer, was ich heute auf den Platz schaufeln konnte! Die Pellen frisch aufgepumpt, reichlich Pasta in der Wampe, die Vorbereitung hätte nicht besser sein können. Kumpel Louis in den fünften Satz gedrängt. Tatakau! Großer Sport! ITF-Tour! Bald rockt der POLOHUNTER die Weltrangliste. Der Knoten ist geplatzt.

Donnerstag, 19. Januar 2017:

Ich hör‘ auf mit Tennis. Das einzig Lohnenswerte am heutigen Tag war der Blick aus sitzender Perspektive auf die kurzen Röcke der Ladies auf dem Nachbarplatz. Über den Rest kannste getrost ein Ei kloppen.

Donnerstag, 26. Februar 2017:

Jetzt weiß ich wieder wie es geht! Wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach ist, dann… Ich darf nicht überlegen, nicht nachdenken. Einfach spielen und fertig. Gott sei Dank habe ich schon mehrere Mentalseminare besucht. Mich kann so schnell nichts umhauen. Heute gegen Louis gewonnen. Ich will‘s noch einmal wissen. Shingo, roll an…


VIELEN DANK an Christoph Kellermann von www.tweener.de für diese tolle Umsetzung.